FILM 3
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Oben: Diefranzösische DVD von 2001© ATLAS war einsprachig und leider nurin Frankreich im lokalenHandel. Erst 2015 erschien eine deutschsprachige Version auf unseremMarkt. Siehe unten:© COSMOPOLITAN PICTURES Made in EU 2015
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Der Kurier des Zaren:Verfilmung D/F/IT/YU 1956
Originaltitelin Frankreich: MichelStrogoff; BRD: DerKurier des Zaren: USA: Michael Strogoff;Italien: MicheleStrogoff- Regie: Carmine Gallone; Produktion: Emile Natan- Laufzeit: 111 Minuten; Produktionsfirmen: Illiria Film (D) / LesFilms Modernes (F) / Produzione Gallone (I) / Udruzenje FilmskihUmetnika Srbije(YU).Darsteller: Michail Strogow(Michael Strogoff): Curd Jürgens; Nadja Fedorow (Nadia Fedor):Geneviève Page; Iwan Ogarew (Ivan Ogareff): Henri Nassiet; GeneralKrisloff: Michel Etcheverry; Zar Alexander der II: Louis Arbessier; DerJournalist Alcide Jolivet: Jean Parédès; Der Journalist Henry Blount:Gérard Buhr; Die Zigeunerin Sangarre: Syvia Koscina; Feofor Khan:Valery Inkijinoff
DerZar ist außer sich: Der Emirvon Buchara verwüstet das Land und die Tartarenhorden unter Feofor Khanversuchen die sibirischen Teile Russlands zu erobern. Der Zar willseinem Bruder im fernen Irkutsk Unterstützung senden, muss diesen aberdarüber informieren. Die Verbindungen sind abgebrochen, zwischen Moskauund Irkutsk befindet sich jetzt Feindesland. Der feindliche Khan hatdabei Unterstützung durch den Verräter Iwan Ogarew erhalten, der nachSpielschulden, Ehrverlust und dem anschließenden Ausschluss aus derArmee, sich auf diese Weise an den Zaren rächen will.Wie ausdem Buch bekannt, wurde dieKurieraufgabe an Rittmeister Michael Strogoff vergeben. Eine Glanzrollefür den Grand Charmeur Curd Jürgens. Als Tarnung soll er sich alsTuchhändler Korparow mit seiner Ehefrau auf Rückreise von Geschäftennach Irkutsk begeben. Der Polizeipräfekt hat ihm dazu die Tochter desVerbannten Proffessors Fedorow als Frau mitgegeben, die so ihren Vaterin Irkutsk wiedersehen kann.Anfangs steht die Reise derBeidendurchaus unter einem guten Stern, zumal sie ihre Rolle als Ehepaarzunehmend sichtbar genießen. Ständig mit im Bilde sind die beidenreisenden Reporter Jolivet und Blount, die jeder für sich, für ihreHeimatzeitungen in Paris vom Geschehen im fernen Sibirien berichtenwollen. Deshalb haben sie das gleiche Ziel: Das ferne Irkutsk – zuerwartendes Schlachtfeld der Mächte.Der Verräter Ogarew mitseinerGehilfin, der umtriebigen Zigeunerin Sangarre ist inzwischen aufErkundung im russischen Gebiet. Hier am Ufer des Flusses Irtyscherwartet er den Kurier des Zaren. Denn eines ist im klar: Der Zar mussVerbindung nach Irkutsk aufnehmen. Beim Übersetzen am Irtysch kann dasPärchen Michael und Nadja Fedorow noch die Tartarenspäher täuschen,aber jetzt wird es langsam eng. Einer Begegnung der unerfreulicherenArt kann Strogoff noch einmal ausweichen, er gerät mit Ogarew inStreit, als sich beide um Wechselpferde ihrer Gespanne bemühen. Beinahehätte es ein Duell gegeben. Als dann bei der nächsten Flussüberquerungdie Fähre mit den Reportern und unserem Pärchen von Tartarenangegriffen wird, trennt sich Strogoff von den Anderen. Kurz daraufwerden Nadja und die Reporter von Tartaren gefangen genommen.
Aber dieerfolgreiche ZeitStrogoffs ist auch vorbei. Zuerst trifft er zufällig in einer Schenkeseine Mutter, verleugnet aber, ihr Sohn zu sein, will er doch seinInkognito waren. Die zufällig anwesende Sangarre zieht aber dierichtigen Schlussfolgerungen: Der Kurier muss in der Nähe sein. Alswenig später Strogoff, durch eigene Übermütigkeit den Tartaren alsGefangener in die Hände fällt, hat Sangarre eine Idee: Sie macht Ogarewdarauf aufmerksam, dass mit Hilfe der Mutter Strogoffs diesen aus demPulk der Gefangenen den Kurier finden kann. So macht sich Ogarew daran,vor allen Gefangenen einen Test zu machen: Er will die Mutter Strogoffszu Tode peitschen, wenn sich nicht ihr Sohn meldet. Michael wirdschwach, er will seine Mutter retten. Ogarews Plan ist aufgegangen: Erhat den Kurier und kurz darauf lässt er dessen Mutter trotzdemhinrichten. Strogoff wird durch den Henker Feofor Khans geblendet, aberdurch Fürsprache einer Konkubine des Khans erfolgt dies nicht in dergewohnten Gründlichkeit.NachAufbruch der Tartarenhorden gelingt es durch eine alte„Bärenfängerlist“, dass Nadja und Michail unbehelligt zurückbleiben, umdann nach Irkutsk aufzubrechen. Nadja muss den sehbehinderten Michaelführen. Sie musste vorher noch im Lager erfahren, dass sich derverbannte Vater freiwillig bei den Zarentruppen gemeldet hatte, aberbei Kampfhandlungen fand er den Tod.Ogarew hat sichinzwischen inIrkutsk als Kurier ausgegeben, um beim Bruder des ZarenFalschinformationen zu streuen und um auf ihn ein Attentatvorzubereiten. Doch Strogoff kommt noch zur rechten Zeit, er kannOgarew enttarnen. Inzwischen hat er auch seine Sehkraft wiedererlangt.Jetzt sehen wir Strogoff, der die Verteidigung Irkutsk mit leitet. Diesmeistert er erfolgreich, er wird ausgezeichnet und landet dannfolgerichtig in den Armen Nadjas.Im Nachgang war esüberraschend fürmich, wie sich die beiden Fedorows entwickelten: Der Vater alsZarengegner in die Verbannung geschickt, wird zarentreuer Freiwilligerund die Tochter, unter Polizeiauflagen dem Kurier des Zaren an dieSeite gestellt, wechselt ebenfalls die Fronten. Na ja ....
Spätestens inIrkutsk sind dieoffensichtlichen Fehler der Filmemacher nicht mehr zu übersehen.Abgesehen davon, dass ein Befehlshaber nie das Kommando seiner Truppenan einen Kurieroffizier abgeben würde, so ist es auch unwahrscheinlich,dass dieser in Paradeuniform mit weißen Handschuhen zur Verteidigungantritt. Das die tartarischen Lager mit osmanischen Zelten und nichtmit Jurten ausgerüstet sind, ist dann fast schon so nebensächlich, wiedie Auswahl der Drehorte. Offensichtlich hatten die Produzenten keinerichtige Vorstellung, welche Dimensionen die riesigen sibirischenFlüssen Irtysch und Angara haben. Ansonsten hätten sie keine Drehorteim damaligen Jugoslawien (konkret in Serbien)gewählt, dienur kleinere Gebirgsflüsseboten. Das die mitteleuropäischen Backsteinbauten ebenfalls nicht indie Kulissen passen, sei nur noch am Rande erwähnt.Wasbleibt ist ein opulenter Film, der durch den Zeitgeist der 50er Jahrein Ausstattung, Drehbuch und Besetzung geprägt ist. Mein Prädikatinsgesamt: Sehenswert! Noch eine Nachbemerkung: DerNachfolgefilm LeTriomphe de Michel Strogoffhat zu Jules Verne nur noch den Bezug nachgenutzter Figuren aus demoben beschriebenen FIlm - mit dem Werk Jules Vernes hat er nichts mehrzu tun.
Seitliche Bilder: Links ein deutschsprachiges undrechts einfranzösisches Filmplakat aus den 50er Jahren.